Jetzt ist der Schulanfang –
auch ziemlich aufregend für Eltern. Wie wird sich die neue Morgenroutine einspielen? Habe ich alle Sachen besorgt? Bekomme ich vor der Schule einen Parkplatz ?
Was können Eltern tun, damit der Schulstart gelingt?
Angelika Braza, Erziehungsexpertin und psychologische Familienberaterin im Interview:
Schuleintritt bedeutet Vorfreude – aber auch Ängste können vorkommen. Eltern sollten daher keinen Leistungsdruck auf die Kinder ausüben, viel mit ihnen über den neuen Lebensabschnitt sprechen (etwa Geschichten aus der eigenen Schulzeit erzählen) und auf alle Fragen eingehen. Auch sonst können Sie einiges für einen gelungenen Schulstart tun:
„Warum muss ich in die Schule?“ fragen die Kinder ihre Eltern
Wir alle können uns an Tage erinnern, an denen wir wirklich keine Lust auf Schule hatten bzw. den Sinn darin nicht sahen. Sollte Ihr Kind zum Schulstart ähnliche Gedanken äußern, ist das also kein Grund zur Besorgnis, zumal ja natürlich die „Ferien viel zu kurz“ waren.
Irgendwann ist es (wieder) so weit: Das neue Schuljahr steht vor der Tür. Das ist eine spannende und mitunter äußerst stressige Zeit für die gesamte Familie – denn nun gilt es, Stundenpläne mit Dienstplänen zu koordinieren, mitunter allerlei Besorgungen zu tätigen und die Kinder bei ihren neuen Herausforderungen zu unterstützen.
Freiraum lassen
Soll ich meinem Kind bei den Hausaufgaben helfen? Eine Frage, die wohl die meisten Eltern beschäftigt. Die deutsche Studie „Eltern-Lehrer-Schulerfolg“ sagt: nein. Den meisten Eltern würden einfach die richtigen didaktischen Methoden dafür fehlen. Sie würden selbst nervös werden und schließlich irgendwann Druck ausüben. Das selbstständige Organisieren und Lernen der Kinder ist zwar ein langsamer, aber äußerst wichtiger Prozess für ihre Entwicklung.
Akzeptanz der neuen Bezugsperson
„Aber die Frau Lehrerin hat gesagt, …“ Das werden Eltern ab jetzt öfter zu hören bekommen – es gibt im Leben des Kindes jetzt eine neue Bezugsperson. Das ist der Lauf der Dinge – akzeptieren Sie’s.
Wichtig: Rechtzeitig aufstehen üben
Die Kinder müssen nicht nur pünktlich ins Bett, sondern vor allem auch früh aufstehen und sich für die Schule fertig machen. Nach der Schule gilt es Hausaufgaben zu erledigen und trotzdem noch Zeit für Freizeit zu haben. Der Weg zur Schule und zurück kann eine weitere Herausforderung sein.
Tipp: Eigene Einstellung beachten
Bei all den Vorbereitungen des Schulbesuches sollten sich Eltern auf jeden Fall auch mit der eigenen Einstellung zur Schule beschäftigen. Diese wird die Kinder nämlich stark prägen. Wenn man also selbst in der Schulzeit auch negative Erfahrungen gemacht hat, sollte man darauf achten, keine negativen Äußerungen über die Schule zu machen.
Nach den Ferien beginnt für viele Familien wieder der Alltagsstress.
Angelika Braza rät: “Sprüche wie „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ sind old school. Machen Sie lieber Vorfreude auf die Schule und wecken Sie bei Ihrem Kind die Neugier aufs Lernen. .”
DEN KOPF FREIMACHEN
Einfach zum Vergessen. Alles, was im vergangenen Schuljahr vielleicht nicht so toll war, sollte aus den Erinnerungen gestrichen werden. Wer sagt, dass Mathematik heuer schwer, der Deutschlehrer streng und die Hausaufgaben enorm sein werden – ein neues Jahr bringt neue Chancen. Daher ist es wichtig, jetzt den Kopf frei zu machen und an Veränderungen zum Guten zu glauben. Denn nur wer positiv an die Sache rangeht, kann positiv überrascht werden.
Wenn das Kind mit der neuen Situation des Schuleintritts nicht zurecht kommt oder sich im Laufe des Schuljahres Schwierigkeiten im Verhalten, im Lernen, im Kontakt mit Mitschülern oder mit der Lehrperson, bei den Hausaufgaben u.a. bemerkbar machen, sollten diese Beobachtungen am besten zuerst mit der Klassenlehrerin / dem Klassenlehrer besprochen werden. Gemeinsam lassen sich meist Fragen klären und Lösungen finden. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind einen richtig guten, freudvollen und begeisterungsfähigen Schulstart!
Zum Weiterlesen: Ist mein Kind schulfähig?